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Ein Herbsttag in Hildesheim

Bunte Seiten der Stadt

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„Oh du schönes Hildesheim“ – ein Satz, der in Verbindung mit der Stadt oft fällt. Viele denken nun vermutlich an den historischen Marktplatz, das eindrucksvolle Fachwerkviertel oder auch an den Ausblick vom St.-Andreas-Kirchturm. Doch Hildesheim ist nicht nur eine Stadt, die mit historischen Gebäuden und dem UNESCO-Welterbe punkten kann. Entfernt man sich nur wenige Minuten vom schönen Herzen der Stadt, befindet man sich sozusagen in der grünen Lunge Hildesheims. Sie umgibt den Stadtkern in einem Halbkreis von rund drei Kilometern und heißt Hildesheimer Wallanlagen. Ursprünglich errichtet wurden sie im 15. und 16. Jahrhundert. Damals sollten sie als Verteidigungsring dienen, doch aus der Stadtbefestigung wurden die „Bürgerpromenaden“ –  und die sehe ich mir auf meinem 2,5-stündigen Spaziergang mal genauer an.

Tauchgang ins Grüne

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Die Sonne scheint und es sind 15 Grad an diesem windigen Oktobertag in den Herbstferien. Mit einer Thermoskanne Tee ausgestattet starte ich von der Innenstadt aus. Mein Weg führt mich nach knapp 10 Minuten in den Liebesgrund, wo ich von drei kleinen Eulen aus Stein begrüßt werde. Weg von der lauten Kardinal-Bertram-Straße beginnt ein Tauchgang ins Grüne und nach ein paar Metern übertönt das Rauschen der Bäume schon die Geräusche der Straße. Die Bäume sind bunt gefärbt und dank des Windes scheint es, als würde es lauter kleine und große Blätter schneien.Fast jede Bank ist besetzt, hier und da unterhalten sich die Leute oder gönnen sich eine kurze Pause vom Laufen und dem Alltag. Warum der Liebesgrund auch „Hoher Wall“ genannt wird, ist unschwer zu erkennen: links und rechts von Weg reicht der Wall weit nach oben und ich fühle mich, als würde ich durch ein tiefes Tal laufen. Die großen Bäume schließen sich teilweise über dem Weg wie ein Bogen, sodass es sich anfühlt, als laufe man durch einen vom Herbst bunt gefärbten Tunnel.

Der Weg führt mich unweigerlich zum Seniorengraben, einem länglichen Teich am Ende des Parks. Der Blick auf den See ist wirklich schön, überall Treiben die Blätter der Seerosen und ich kann mir vorstellen, wie malerisch es aussieht, wenn sie alle im Frühjahr blühen. Das Schild „Betreten der Eisfläche verboten“ erinnert mich wieder daran, dass dieser Anblick aber noch einige Monate hin ist und die Seerosen sich ihren Platz im See erstmal mit den vielen bunten Blättern teilen müssen. Auf einer der Bänke trinke ich meinen Tee, werde vom Wind durchgepustet und beobachte die Enten beim Schwimmen und Schnattern. Ein perfekter Herbsttag!

Weiter geht es am Seniorengraben entlang. Vor der Brücke über die Innerste laufe ich links den Weg hoch, an der grün behangenen Mauer entlang. Rechts hinter der Mauer wartet der Magdalenengarten, der wunderschöne Blick durch das schmiedeeiserne Tor in der Mauer wartet nach ein paar Minuten Fußweg. Apropos schöner Blick! Abseits des Weges befindet sich fast auf der gleichen Höhe des Tors ein Aussichtspunkt. Von hier sieht man den Stadtteil Moritzberg und den Rottsberg, hier sollte man auf jeden Fall einen kleinen Abstecher für diese Aussicht machen. Der Weg führt weiter hinter dem Gymnasium Andreanum entlang, wo langsam die Michaeliskirche zu sehen ist.

Hinter der Michaeliskirche

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Die Michaeliskirche ist einfach toll anzusehen, das kann man nicht anders sagen. Gemeinsam mit dem Hildesheimer Dom steht sie auf der Liste des UNESCO-Welterbes und zieht zurecht viele Besucher an. Doch auch dem Weg links an der Kirche lang zu folgen, verspricht einiges. Kurz vor dem Eingang zum Gymnasium Andreanum führt mich der Weg in den Magdalenengarten. Einmal drin, möchte man nicht mehr raus. Hier stehen Ruhe und Entspannung im Fokus. Der Garten wird liebevoll gepflegt, fällt direkt auf. Auf der rechten Seite zeigt sich der kleine Weinberg, an dessen Spitze der Rosenpavillon thront. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: gerade wenn alles blüht, würde ich den kurzen Aufstieg wagen, denn der Blick von dort ist herrlich! An diesem Tag bin ich das erste Mal im Duftrosengarten. Verschiedene Beetrosen mit Namen wie „Lady Like“ oder „Lavender Dream“ versprühen hier ihren Duft. Direkt nebenan befindet sich der Kräutergarten mit Salbei, Fenchel, Pfefferkraut und vielen anderen Pflanze.

Den Magdalenengarten habe ich bisher im Winter, Sommer und nun auch im Herbst gesehen – ich freue mich jetzt schon auf einen Besuch im Frühling!

Ich verlasse den Magdalenengarten an seinem südlichen Ende und gehe durch die Mauern auf der linken Seite, vorbei an der Kirche St. Magdalenen, die –  wer hätte es gedacht – dem Magdalenengarten seinen Namen gibt. Nun geht es über die Dammstraße in die „Kleine Venedig“ in Richtung Kalenberger Graben. Vorher laufe ich über eine kleine steinerne Brücke, die mich mit ihrem Charme abholt. Über ihr hängt ein Baum ganz tief und ich fühle mich das zweite Mal an diesem Tag wie in einem bunt gefärbten Tunnel.

Der Kalenberger Graben

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Früher war er der westliche Festungsgraben der Stadt: Der Kalenberger Graben ist nicht zu übersehen und ich setze mich direkt an seine Spitze auf eine kleine Bank. Im Sommer hole ich mir vorher ein Eis von der Eisdiele am Dammtor, an diesem Herbsttag komme ich lieber noch auf einen Schluck heißen Tee zurück. Im Hintergrund hört man Kirchenglocken und ich höre bei Nummer 25 auf, die Enten zu zählen, die mir auf dem Kalenberger Graben entgegenschwimmen. Hier lässt es sich wirklich aushalten!

Neben dem Kalenberger Graben befindet sich der begehbare Langelinienwall. Wer bis zum Ende geht, wird das Frauengefängnis sehen und einen kurzen Blick auf die St. Godehard Kirche werfen können. Die Brücke am Frauengefängnis überquere ich noch und komme dann zu einem meiner liebsten Teile des Tages: das Café Viva.

Zimtschnecke und Kakao

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Am Café Viva am Kalenberger Graben kann ich auf meinem Spaziergang nicht vorbeigehen. Hier gibt es die Möglichkeit drinnen oder draußen zu sitzen. Ich bestelle mir einen Kakao und eine Zimtschnecke und setze mich draußen in einen der Strandkörbe. Ich habe Glück so einen schönen Platz ergattern zu können, denn das Café ist gut besucht. Gerade als ich sitze, schiebt die Sonne noch die letzte Wolke beiseite, jetzt wird es richtig warm. Für den mittleren und großen Hunger gibt es hier unter anderem noch Suppen und Quiche, ich bin aber mit meiner Zimtschnecke mehr als glücklich. Ich habe wohl etwas vorschnell den perfekten Herbsttag beschrieben, denn jetzt ist er wirklich, wie es im Buche steht! Die Enten schnattern, die Glocken läuten und ab und zu holpert ein Fahrradfahrer über das Kopfsteinpflaster. Vom Strandkorb aus schaue ich auf die schönen Häuser und den bunten Baum in der Mitte des kleinen Kreisels dieser Straße.

Hier hätte ich noch lange sitzen können, aber ich folge dem Mühlengraben und werde damit belohnt, dass mir im erstaunlich klaren Wasser sechs Baby-Schwäne entgegenkommen.

Grün und noch mehr Grün - der Ernst-Ehrlicher-Park

Vom Mühlengraben aus gelange ich über eine Brücke in den Ernst-Ehrlicher-Park. Mit einer Decke und ein paar Snacks, lässt es sich hier den ganzen Tag aushalten. Der Park ist sehr weitläufig und bietet viel Platz zum Entspannen. Einen Spielplatz für die Kleineren gibt es auch, sowie viele Bänke für eine Verschnaufpause. Im Ernst-Ehrlicher-Park ist die Farbe Grün noch sehr präsent. Bisher war alles bunt eingefärbt, hier hält sich das Grün wacker. Ich halte mich durchweg links, bis ich zu einem Fachwerkhaus gelange, hier biege ich rechts hoch bis ich den „Weinberg“ erreiche. Auf der linken Seite erwartet mich ein Tunnel, ich laufe aber direkt neben dem Tunnel links hoch auf den Kehrwiederwall.

Eine Wiese mit Ausblick

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Die kleine Wiese auf dem Kehrwiederwall bietet, meiner Meinung nach, den schönsten Ausblick auf dem Spaziergang über die Wallanlagen. Wer sich hier einen Moment hinsetzt und die Decke vielleicht nochmal ausbreitet, sieht vor sich die schöne Kirche St. Godehard von ihrer besten Seite. Egal ob von Schnee bedeckt oder bei Sonnenschein, hier lohnt es sich, eine Kamera dabei zu haben. Auf der anderen Seite wartet der Kehrwiederturm. Ich bleibe hier einen Moment sitzen, da die Wiese trocken ist und die Sonne noch immer genug Kraft hat, um die 15 Grad wärmer erscheinen zu lassen. Ein Stück weiter laufe ich hinunter zum Kehrwiederturm, wo schon die erste schöne Gasse wartet. Der Turm ist einer der letzten erhalten gebliebenen alten Stadttürme und versprüht definitiv historischen Charme.

Von hier kommt man an der schönen Keßlerstraße nicht vorbei, den Weg zurück verbinde ich deshalb noch mit ein paar Eindrücken aus dem historischen Fachwerkviertel!

 

 

 

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