Lichtermeer am historischen Hildesheimer Marktplatz

Wie Weihnachten uns jedes Jahr verzaubert!

 

Städtebloggerin Kira war unterwegs und hat sich den Hildesheimer Weihnachtsmarkt angeschaut. In ihrem Blogbeitrag berichtet sie von ihren Eindrücken.

 

Weihnachtsmarkteröffnung mit Schneeflocken

Die Weihnachtszeit ist für mich eine ganz besondere Zeit. Eine Zeit der Lichter, des Glanzes und vieler Traditionen. Heute begebe ich mich mit Euch auf einen Spaziergang durch den gemütlichen Hildesheimer Weihnachtsmarkt, der die Stadt in Lichter hüllt und mit seinen süßen Gerüchen und verschiedenen Köstlichkeiten alle Sinne verführt. Passend zur Weihnachtmarkteröffnung fielen dann sogar die ersten Schneeflocken und die Schneekönigin war anzutreffen. Ob diese wohl ihre Hände im Spiel hatte?  

Holländische Poffertjes

Ein paar Tage später schlendere ich über den Hildesheimer Weihnachtsmarkt, draußen fängt es langsam an zu dämmern. Als erstes bleibe ich an der Pyramide stehen, die in verschiedenen warmen Goldtönen leuchtet und einige christliche Figuren der Weihnachtsgeschichte beherbergt. Ich erinnere mich daran, wie ich als Kind unsere Holzpyramide fürs Wohnzimmer mit aufgebaut habe und verweile für einen Moment dort. Dann zieht mich der süße Duft von Puderzucker und Gebäck zum Poffertjes Stand, der schon seit Jahren seinen Platz auf dem Hildesheimer Weihnachtsmarkt gefunden hat. Anna van Wijk, die Dame, die jedes Jahr mit Liebe diese kleinen holländischen Leckereien zubereitet, begrüßt mich freundlich, als ich vor dem Stand Halt mache. Ich stelle ein paar Fragen und sie beginnt zu erzählen. So erfahre ich, dass die Spezialität Poffertjes aus Hefeteig hergestellt wird, der vorher in etwa 1 ½ Stunden ruhen muss. 

Der fertige Teig wird in kleine aneinander liegende heiße Backförmchen gegossen und gebacken. Anschließend werden die Poffertjes in 8er Portionen mit Butter bestrichen und Puderzucker bestäubt. Für mich ist das holländische Gebäck ein Highlight des Weihnachtsmarktes. Eine süße kleine Köstlichkeit, die man sich gerne auf der Zunge zergehen lässt. Anna berichtet, dass sie selbst Holländerin sei und schon seit etwa 30 Jahren auf Weihnachtsmärkten Poffertjes verkaufe. Ihr Vater habe vorher in Braunschweig auf dem Weihnachtsmarkt diese Spezialität verkauft, es ist also eine Familientradition. Wenn man genauer hinhört, kann man ihren holländischen Dialekt heraushören.

Italienische und sizilianische Feinkost

Dieses Jahr gibt es auch mehrere neue Stände auf dem Hildesheimer Weihnachtsmarkt, die sehr vielversprechend klingen. Also verabschiede ich mich von Anna van Wijk und mache mich weiter auf den Weg. Neben dem finnischen Glühwein-Stand befindet sich IL Cappello, ein italienischer Stand, der verschiedene Sorten handgemachte Salami der Firma Norcia verkauft, wie Fenchel-, Walnuss- oder Trüffel-Salami. Aber auch das bekannte italienische Mandelgebäck, welches ursprünglich aus Sizilien kommt kann man hier probieren und sich sogar in einer Box als Weihnachtsgeschenk zusammenstellen lassen. IL Cappello ist unter der Woche mittwochs auf dem Wochenmarkt am historischen Marktplatz anzutreffen. Neben Salami und Mandelgebäck gibt es weitere Delikatessen, wie Pesto in verschiedenen Sorten und Antipasti. Pesto-Liebhaber sollten auf jeden Fall einmal vorbeischauen, um sich selbst vom Sortiment zu überzeugen. Mich zieht es hingegen eher zum Mandelgebäck und ich darf einen Mandel- Kaffee-Happen kosten. Die Süße der Mandel und der leicht herbe Geschmack des Kaffees sind wirklich eine köstliche Kombination.

Estnischer Höögvein

Auf dem Hohen Weg finde ich einen estnischen Stand. Hier werden Höögvein, Met und verschiedene Liköre verkauft. Mich interessiert, was den Höögvein vom herkömmlichen Glühwein unterscheidet. Die Dame am Stand erklärt mir, dass dieser auf Apfelwein basiert. Weitere Zutaten sind Quitte und schwarze Apfelbeere, auch unter dem Namen Aronia Beere bekannt. Die zugegebenen winterlichen Gewürze sind eine Kombination aus Nelke, Ingwer, Zimt, Muskat und Kardamom. Ich probiere einen Schluck des Weines. Er schmeckt erstaunlich süß im Kontrast zum herkömmlichen Glühwein, aber trifft genau meinen Geschmack. Auch Spekulatiuslikör wird hier angeboten - der süße und vertraute Duft von Spekulatius steigt mir sogleich in die Nase. Der Stand bietet jedoch nicht nur alkoholische Getränke an, sondern auch Punsch und Kerzen aus handgemachtem Bienenwachs, die im Raum Hannover hergestellt werden. Kerzen gehören für mich genauso zur Weihnachtszeit, wie der Glühwein und die traditionelle Tanne im Wohnzimmer. 

Briefe an den Weihnachtsmann

Mit diesen Eindrücken begebe ich mich wieder auf den Marktplatz. Auch für Kinder bietet der Hildesheimer Weihnachtsmarkt einiges an. Ein besonderes Highlight ist die Außenstelle des Weihnachtspostams Himmelsthür. Es ist es das älteste Weihnachtspostamt in Deutschland. Hier können Kinder ihre Briefe an den Weihnachtsmann schreiben oder malen. Mit den Holzstühlen, Tischen und bunten Stiften erinnert es an ein kleines Klassenzimmer. „Wirklich niedlich hier!“, höre ich eine junge Mutter sagen, die sich mit ihrer Tochter auf zwei Stühle an einen Holztisch setzt. Als ich die Kleine frage, was sie sich vom Weihnachtsmann wünscht, antwortet sie mit einem Strahlen im Gesicht: „Ein Kikaninchen.“ Das Kikaninchen hat es schon gegeben, als ich noch klein war und das blaue Häschen im Kinderkanal erscheint vor meinem geistigen Auge. Hier im Weihnachtspostamt bekomme ich fast selbst Lust wieder einen Brief an den Weihnachtsmann zu schreiben. Die Weihnachtspost wird dann nach Himmelsthür versendet, um vom Weihnachtsmann beantwortet zu werden.

Leuchtende Papierstadt

Im Dunkeln kommen die vielen Lichter auf dem Weihnachtsmarkt erst richtig zur Geltung. Ich spaziere zum Platz an der Lilie und werde wieder von allerlei Düften umhüllt. Es riecht nach herzhafter Bratwurst und gebrannten Mandeln. Am Platz An der Lilie steht wie jedes Jahr das Riesenrad, von welchem man eine wunderbare Übersicht auf die Weihnachtsbuden und Lichter des Hildesheimer Weihnachtszaubers hat. Als ich weiter schlendere, komme ich an einem Stand vorbei, der besonders erstrahlt. An dem Stand mit dem Namen Sterne vom Himmel leuchtet alles in hellen warmen rot, gelb und orange Tönen. Fast sehen die erleuchteten Papierhäuschen aus wie eine kleine Stadt und oben am Himmel hängen die großen Papiersterne. Alles gefertigt aus handgeschöpften Papier oder bedrucktem Karton. Das Unternehmen ist seit fast 20 Jahren deutschlandweit auf Weihnachtsmärkten vertreten und hat seinen Sitz in Oldenburg. Wenn man mit den Ausstellern ins Gespräch kommt gibt es eine Menge zu erfahren. Mir wird sogar eine Postkarte mitgegeben.

Funkelnde Flammen

Nun kann ich den Tag gemütlich ausklingen lassen und mir all die Impressionen des diesjährigen Hildesheimer Weihnachtsmarktes nochmal durch den Kopf gehen lassen. Das mache ich dann vor der gemütlichen Villa Alm mit heißer Schokolade mit Sahnehaube. Der Kakao wärmt mich von innen durch, genau wie das schöne Feuer vor der Villa Alm. Ich schaue in die funkelnden Flammen und lasse meine Seele baumeln. Im Schein des Feuers fühle ich mich geborgen. Das wird bestimmt nicht mein letzter Aufenthalt auf dem Weihnachtsmarkt gewesen sein. In der Heimatstadt ist es doch am schönsten.

Mein Fazit:

Mein adventlicher Spaziergang über den Weihnachtsmarkt hat mir wieder einmal vor Augen geführt, wie schön Weihnachten ist und dass sich jeder von dem Lichterglanz verzaubern lassen kann, wenn er oder sie dafür bereit ist. Auch wenn ich Weihnachten nicht mehr durch die Augen eines Kindes sehen kann, werde ich nie aufhören zu staunen, wie ein Kind die kleinen Dinge wertzuschätzen, wie zum Beispiel ein verschenktes Lebkuchenherz zur Weihnachtszeit. Mein Lieblingsgebäck.

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